Neue algen-basierte Kosmetik

Nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen für die Medizin, Nahrungsmittel oder Kosmetik – dies ist das erklärte Ziel der marinen Biotechnologie. Nun ist das erste Produkt, das im Rahmen des vom GEOMAR geleiteten Baltic Blue Biotechnology ALLIANCE Projektes entwickelt wurde, auf den Markt gekommen.

Die estnische Firma Furcella OÜ, Tallinn, hat eine auf Ostsee-Algen basierende Kosmetiklinie entwickelt, die eine Tages- und Nachtcreme sowie eine Creme für Männer beinhaltet. Jetzt hat das estnische Unternehmer-Ehepaar Janno und Berit Joosep nach ihrer Aufnahme in das Mentoring Programm der ALLIANCE im Oktober 2016 die Kosmetikproduktlinie „Berrichi“ auf den Markt gebracht, vollständig „Made in the Baltic Sea Region (im Ostseeraum hergestellt)“. Die Rezeptur der Berrichi-Gesichtscremes, die als Tages- und Nachtpflege und als spezielle Creme für den Herrn erhältlich sind, beinhaltet als wesentliche Zutat den aus der Ostsee-Rotalge Furcellaria lumbricalis gewonnene Stoff Furcellaran. Die Produkte sind über die firmeneigene Webseite (https://www.berrichi.ee/) sowie lokale Kosmetikgeschäfte erhältlich.

Das vom ALLIANCE-Konsortium etablierte Mentoring-System und Netzwerk ermöglichte es Furcella OÜ, mit Anbietern des Algen-Rohmaterials aus dem Ostseeraum Verbindung aufzunehmen und darüber hinaus Unterstützung bezüglich Marketing und Regeln des Kosmetikmarktes zu erhalten. Diese erste Erfolgsgeschichte zeigt die dynamische transnationale und transdisziplinäre Kooperation zwischen verschiedenen Blue-Biotech-Akteuren, die im Ostseeraum im Rahmen der ALLIANCE stattfindet und wie effektiv es ist, die verschiedenartigen Expertisen der Partner zu bündeln. Furcella OÜ wird seine Arbeit mit den Partnern in der ALLIANCE fortsetzen: Weitere Ziele sind nun, einen „blauen“, algenbasierten Biokunstoff für die Verpackung der Kosmetikprodukte zu finden und die Produkte auch in anderen europäischen Ländern, besonders in Deutschland und Schweden, auf den Markt zu bringen.

(Quelle: Presseabteilung GEOMAR, Kontakt: Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Communication & Media), Tel.: 0431 600-2802, presse(at)geomar.de)